Außenborder und RIB, Suzuki erklärt die richtige Kombination

Laurent Lépicier, technischer Direktor bei Suzuki, erklärt uns, wie man das Tandem aus RIB und Außenbordmotor richtig auswählt. Technische Erklärungen, um diese Wahl zu bestätigen

Beeinflussen die Eigenschaften des Semi-Rigid die Wahl des Motors?

Die Charakteristik des Außenbordmotors wirkt sich zwangsläufig auf das Fahrverhalten des Bootes aus, da der Motor über den Heckspiegel hinausragt. Suzuki hat zum Beispiel seinen 100 PS-Motor modifiziert: Ursprünglich wurde der 1OOA mit einem Hubraum von 2000 cm3 gebaut, eine Motorbasis, die auch bis 140 PS erhältlich ist. Dieser Hubraum wurde bei der neuen 100B geändert, die auf einem Hubraum von 1500 cm3 basiert, dem gleichen Hubraum wie die 70 PS. Der 100B ist natürlich leichter als der 100A und eignet sich daher besser für leichte Boote wie RIBs.

Die Faustregel für die Wahl der Leistung eines Bootes, die auch für RIBs gilt, ist, die maximal zulässige Leistung zu nehmen und 10% abzuziehen. So erhält man die sogenannte optimale Leistung des Bootes.

Weniger Gewicht auf dem Heck führt dazu, dass das Boot bei Wellengang weniger nach hinten fällt, es wird flacher segeln, weniger anfällig für Schwellungen sein und man kann mehr Trimmung verwenden, ohne dass es sich aufbäumt. Das Gewicht des Motors wirkt sich auf den Schwerpunkt des Bootes aus. Bei einem geringeren Gewicht liegt der Schwerpunkt weiter vorne, was für das Einholen des Bootes besser ist.

Ist das Drehmoment bei einem Halbrigg, das leichter ist als ein Hartschalenboot, weniger wichtig?

Bei Schlauchbooten wird das Drehmoment eher von Profis verwendet, die dazu neigen, ihr Boot stark zu beladen. Bei Freizeitbooten ist es besser, einen leichten, aber leistungsstarken Motor zu wählen, als das Drehmoment zu bevorzugen. Bei Suzuki ermöglicht das Offset-System eine große Untersetzung, so dass man auch bei einem kleinen Motor Propeller mit großem Durchmesser und Steigung wählen kann. Diese Propeller begünstigen das Schleudern und ermöglichen es, auch mit einem kleinen Hubraum Wasserski zu fahren.

Ist die Montage des Motors bei einem RIB spezifisch?

Nein, sie wird bei allen Motorbooten gleich sein. Die Grundmontage besteht darin, die Antikavitationsplatte mit dem Rumpfboden auszurichten. Es kommt jedoch auf den Rumpf an. Wenn man ein flaches V bis zum Heck hat, kann es sein, dass man den Motor 2 cm höher montieren muss. Die Trimmung muss ihre Wirkung behalten. Wenn man zu weit nach oben fährt, verliert man sie.

Sollte man eine zweimotorige Lösung einer einmotorigen vorziehen?

Die Leistung der Außenbordmotoren wird immer höher. Auf Booten, die z. B. 2 x 150 PS vertragen konnten, wird heute 1 x 300 PS bevorzugt. Tatsächlich hat der Doppelmotor nur wenige Vorteile: Er ist teurer in der Anschaffung und im Unterhalt, verbraucht mehr und vor allem sind zwei Motoren schwerer als einer, vor allem wenn man die zusätzlichen Materialien wie Batterien oder Treibstoff mitrechnet. Auf der anderen Seite bietet es eine bessere Beschleunigung und vor allem Sicherheit, wenn einer der beiden Motoren stehen bleibt.

Genau diese Sicherheit ist es, die uns dazu veranlasst, für Boote, die auf dem offenen Meer und weit weg von der Küste fahren, einen Zweimotorantrieb anzubieten. Ansonsten würden wir Einmotoren vorziehen. Vor allem, da die Zuverlässigkeit von Außenbordern heute nicht mehr Gegenstand von Polemiken ist.

Weitere Artikel zum Thema
Motoren Weitere Nachrichten
BoatShow Sonderausgabe Semi-Rigid Weitere Nachrichten
Zeichen der Halbstarren Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch auf Boote.com