Test / Jeanneau DB 43, Wiedergeburt einer Baureihe für ein Premium Day Boat à la Française

Mit der DB 43 erneuert die Werft Jeanneau ihre ikonische Modellreihe und positioniert sich im Premiumsegment der Day Boats. Test und Vorbesichtigung eines Modells, das eine sehr vielversprechende Modellreihe einleitet.

Ein intelligenter Brückenplan

Die DB 43 ist das erste Modell der neuen DB-Reihe (für Day Boat), die die Werft in der Vendée bereits in den 80er Jahren entwickelt hatte. Das Konzept der DB basiert auf dem zukunftsträchtigen Segment der luxuriösen Day Boats mit dem Innenkomfort, den ein Express-Cruiser bieten kann, der normalerweise für Küstenkreuzfahrten eingesetzt wird.

Das Ergebnis dieser Synthese aus verschiedenen Programmen ist die DB 43, die einen Decksplan mit hoher Modularität bietet. Das Deck bietet mehrere Wohnbereiche, die je nach Programm und Tageszeit ausgewählt werden können.

Der Heckbereich ist mit zwei hydraulisch zu öffnenden Seitendecks ausgestattet, die einen sehr großen Wohnbereich zum Schwimmen und Faulenzen bieten. Dank des modularen Freibords kann der Hauptbau von 3,82 m auf 5,67 m erhöht werden.

La plage arrière modulable du DB 43
Die modulare Heckablage der DB 43

Der Kasten unter der Sonnenliege bietet Platz für das Floß und ein unaufgeblasenes Beiboot. Die Landstromanschlüsse sind in einem kleinen Kasten am Anfang der Steuerbordpassage untergebracht.

La bain de soleil arrière
Die hintere Sonnenliege

Die hydraulische Heckplattform (optional) verstaut das Beiboot und erleichtert den Zugang zum Meer.

Eine clevere, modulare Doppelbank sorgt dafür, dass sich der Decksplan je nach Tageszeit verändert. Der hintere Teil kann in eine Sonnenliege umgewandelt werden, während die vordere Sitzbank, die auf Gleitschienen montiert ist, verschoben werden kann, um entweder den freien Zugang zur zentralen Insel zu ermöglichen oder als Sitzgelegenheit für den großen Cockpittisch zu dienen. Die Kücheninsel ist mit zwei großen Spülbecken, einer Plancha, einer Herdplatte und zwei Kühlschränken sehr gut ausgestattet.

L'ilot central
Die zentrale Insel

Der Cockpittisch bietet bequem Platz für acht Gäste, die durch das starre Sporttop gut geschützt sind.

Dieser erstreckt sich bis zum Steuerstand und verfügt über ein elektrisches Schiebedach. Für Winterfahrten kann der gesamte hintere Wohnbereich mit flexiblen Verschlüssen von der Außenwelt isoliert werden, wodurch das Cockpit zu einem Wohnzimmer mit Heizung wird.

Der Steuerstand ist mit drei in Bolster umwandelbaren Sitzen ausgestattet, die zur Straße hin ausgerichtet sind. Eine kleine Cut-Out-Tür neben dem Steuermann ermöglicht Ihnen einen schnellen Zugang zum Vorschiff, was nützlich ist, wenn das Boot an einem Katway oder Longside festgemacht ist.

Le poste de pilotage du DB 43
Das Cockpit der DB 43

Auf der Steuerkonsole befinden sich zwei große Bildschirme, auf denen alle Informationen an Bord zusammengefasst sind. Das Armaturenbrett wird durch einen Volvo-Joystick, die Bedienelemente für die Klappen, das Bugstrahlruder und alle anderen Ausrüstungsgegenstände der DB vervollständigt.

Das Vorderdeck ist dank des breiten, durch einen soliden Balkon gesicherten Vorschiffs leicht zugänglich und ebenfalls modular aufgebaut. Vor der Windschutzscheibe befindet sich eine große Sonnenliege mit verstellbarer Rückenlehne, die mit einem Tisch ausgestattet werden kann. Eine weitere Sitzgelegenheit kann auf der Abdeckung des Ankerkastens installiert werden, so dass ein kleiner Salon entsteht, der sich gegenüber liegt. Das Ganze kann mit einer Persenning, die zwischen vier abnehmbaren Rohren gespannt ist, vor der Sonne geschützt werden.

Der große Ankerkasten ist unterteilt, sodass Sie die Ankerkette und die Fender separat aufbewahren können.

La baille à mouillage du DB 43
Der Ankerplatz der DB 43

Besondere Sorgfalt wurde auf die Beleuchtung gelegt, die für eine beruhigende und gedämpfte Atmosphäre sorgt. Der Sport-Top ist rundum mit einem LED-Streifen ausgestattet, Pop-up-Lampen sind über den vorderen Salon, die Kücheninsel und in den Kabinen verteilt. Die Lufteinlässe im Motorraum sind ebenfalls mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, die der nächtlichen Linie der DB einen kleinen zusätzlichen Touch verleiht.

Sehr einladende Innenausstattung

Unter Deck wird die DB 43 in zwei Versionen angeboten:

  • zwei Kabinen und zwei Waschräume
  • zwei Kabinen, eine Nasszelle und ein "breakfast point", die Version, die wir ausprobiert haben

Diese kleine, am Fuß des Abstiegs eingefügte Behelfsküche ermöglicht die Zubereitung eines schnellen Frühstücks oder eines Snacks.

Im vorderen Bereich bietet die Eignerkabine eine gute Ausstattung mit viel Stauraum, einem großen Kleiderschrank und einer Minibar. Es gibt viel Licht in diesem Innenraum, in dem das Raumgefühl durch die großen gepolsterten Flächen verstärkt wird.

La cabine propriétaire du DB 43
Die Eignerkabine der DB 43

Die zweite Kabine ist mit einem Doppelbett und einer kleinen Sitzbank ausgestattet, die in ein Kinderbett umgewandelt werden kann. Auch in diesem Gästebereich gibt es viel Stauraum und einen Kleiderschrank.

La cabine "invités"  ©Nicolas Claris
Die "Gäste"-Kabine ©Nicolas Claris

Die Belüftung der beiden Kabinen erfolgt über die Decksluken und die kleinen Bullaugen, die in die Plexiglasblenden des Freibords integriert sind.

La salle d'eau de la cabine avant © Nicolas Claris
Der Waschraum der Vorderkabine © Nicolas Claris

Ein starker Rumpf

Wir segelten unter ziemlich belebenden Bedingungen, mit einem Ostwind von 20-25 Knoten in der Bucht von Cannes, der uns einen kurzen, unregelmäßigen Wellengang bescherte - ideal, um die Qualitäten dieses 13,06 m langen Rumpfes mit geradem Bug zu testen. Unsere Testversion war mit dem Diesel-Innenbordmotor ausgestattet, der aus zwei Volvo D6-Blöcken mit jeweils 380 PS besteht und mit Aquamatic-Grundplatten ausgestattet ist. Eine Außenbordversion mit drei Blöcken und insgesamt 1050 PS (3 x 350 PS) wird ebenfalls angeboten.

Des conditions d'essai "toniques" en baie de Cannes
Tonische" Testbedingungen in der Bucht von Cannes

Trotz der ungünstigen Bedingungen erreichten wir eine Höchstgeschwindigkeit von 33 Knoten. Die DB 43 taucht bei einer Motordrehzahl von 2500 Umdrehungen auf, was einer Geschwindigkeit von etwa 15 Knoten entspricht.

Während unserer Testfahrt nur zur Hälfte gefüllt, bieten die beiden Kraftstofftanks eine Speicherkapazität von 800 Litern, so dass eine gute Reichweite bleibt.

Für die Außenbordversion gibt die Werft eine Höchstgeschwindigkeit von fast 40 Knoten an.

La version hors-bord du DB 43
Die Außenbordversion der DB 43

Der Rumpf der DB 43 hat ein sehr gesundes Verhalten bei rauer See und läuft sowohl auf gerader Strecke als auch in engen Kurven wie auf Schienen. Wir haben während der Fahrt nicht ein einziges Mal geklopft. Dank des großen Freibords, der vielen Handläufe und der beiden Edelstahltüren, die das hintere Cockpit verschließen, ist die Navigation sehr sicher.

Wie so oft bei dieser Bootsklasse sind Hafenmanöver dank des leichtgängigen Volvo-Joysticks, der auf beide Grundplatten wirkt, kein Problem. Bei starkem Seitenwind bleibt der Propeller verfügbar.

Ernsthafte Vorteile gegenüber der Konkurrenz

Mit ihrer Positionierung auf dem Markt für Premium-Dayboats stellt sich die Werft Jeanneau den deutschen oder italienischen Produktionen, die seit vielen Jahren auf dem Markt beliebt sind, entgegen. Trotz der verstärkten Konkurrenz hat die Werft aus der Vendée ihre Wette erfolgreich abgeschlossen. Die DB 43 bietet eine in diesem Segment unerreichte Qualität und Leistung. Mit ihrem modularen Decksplan, ihrem Ausstattungsniveau und ihren seetauglichen Qualitäten ist sie der Konkurrenz einen Schritt voraus. Für ein Budget von ca. 900.000 Euro (inkl. MwSt.) (Grundpreis) ist die DB 43 gut aufgestellt und verfügt über ernsthafte Trümpfe, um sich in ihrer Kategorie durchzusetzen.

Weitere Artikel zum Thema