Reportage / Martinique, Passatwinde und außergewöhnliche Ankerplätze

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Segeln auf Martinique bedeutet, im Herzen eines tropischen Paradieses zwischen türkisfarbenem Wasser und vulkanischen Landschaften zu segeln. Mit einem ganzjährig idealen Klima und konstanten Passatwinden bietet die Insel perfekte Bedingungen für Segelbegeisterte. Entdecken Sie die idyllischen Ankerplätze, die herzliche Kultur und die exotischen Aromen für ein einzigartiges Abenteuer auf See.

Martinique ist das Eingangstor zu vielen karibischen Segelrevieren. Mit seinem kristallklaren Wasser, seiner hochwertigen Wassersportinfrastruktur und seinen malerischen Ankerplätzen bietet es allein schon einen herrlichen Spielplatz.

Erstklassige Marinas

Martinique zeichnet sich durch die Qualität seiner Marinas aus, die den unterschiedlichen Bedürfnissen von Freizeitseglern gerecht werden. Mit modernen Einrichtungen und angepassten Dienstleistungen sind diese Marinas ein idealer Ausgangspunkt, um die Insel und ihre Umgebung zu erkunden. Der Jachthafen von Le Marin die größte Stadt der Insel ist ein Muss für jeden Segler, da sich hier die meisten Yachtcharterunternehmen versammeln. Der Ort liegt im Süden der Insel und verfügt über eine außergewöhnliche Umgebung und eine perfekte geografische Lage, um die Grenadinen zu erreichen oder an der Küste von Martinique entlang zu segeln.

Der Yachthafen von Le Marin ist mit einer umfangreichen Infrastruktur ausgestattet: moderne Stege, Wasser- und Stromversorgung sowie Wartungsdienste für Segelboote. Außerdem beherbergt er renommierte Shipchandlers, in denen Segler alles Notwendige für ihr Boot finden können. In dieser privilegierten Umgebung finden auch mehrere Segelwettbewerbe statt, darunter die Transquadra, die einzige Transatlantikregatta für Einhand- und Doppelsegler, die Amateuren über 40 Jahren vorbehalten ist.

© Le Marin
le Marin

Der Hafen Étang Z'abricots in Fort-de-France ist ein weiterer strategischer Ort für Bootsfahrer. Obwohl er kleiner ist als der Yachthafen von Le Marin, ist er ein hervorragender Ausgangspunkt für alle, die die Karibikküste von Martinique und ihre wunderschönen Buchten erkunden möchten. Die Bucht ist ihrerseits der Zielpunkt der berühmten Cap Martinique, einer beliebten Regatta, an der Amateursegler teilnehmen.

Port de l'Étang Z'abricots
Port de l'Étang Z'abricots

Schutzzonen und Ankerverbote

Auf Martinique ist das Ankern gesetzlich geregelt. Theoretisch ist das Ankern für Boote mit einer Länge von weniger als 50 Metern erlaubt, sofern dadurch keine geschützten Korallenarten beeinträchtigt werden. In einigen Gebieten gelten jedoch strenge Beschränkungen, um die benthische Biozönose zu erhalten und die Belastung durch menschliche Aktivitäten, insbesondere durch das Ankern und das Bootfahren, zu begrenzen.

Zu den Schutzgebieten gehören Zonen wie das regionale Meeresnaturschutzgebiet Prêcheur, in denen das Ankern nur in den Bereichen der Hafenanlagen von Interesse für das Departement und in den bestehenden professionellen Ankerzonen erlaubt ist. Außerhalb dieser Bereiche ist das Ankern verboten, außer im Falle einer Panne. Das Naturschutzgebiet Ilests de Sainte-Anne schreibt ebenfalls ein Ankerverbot in einem Umkreis von 300 m um jede Insel (Hardy, Percé, Burgaux, Poirier) vor, wobei das Anlegen auf Bojen beschränkt ist, die im Rahmen der Beobachtung der natürlichen Lebensräume gesetzt wurden.

Andere bemerkenswerte Orte wie die historischen Schiffswracks von Saint-Pierre stehen unter strengem Schutz, wo das Ankern völlig verboten ist. Darüber hinaus unterliegen mehrere Gebiete besonderen Verboten, wie die "Zyklonlöcher" im Cul-de-Sac du Marin oder die Baie des Flamands in Fort-de-France, wo das forensische Ankern verboten ist, um Risiken im Zusammenhang mit dem Schiffsverkehr zu vermeiden.

Interdiction de mouillage dans les abris naturels dits trous à cyclone du Cul-de-Sac du Marin
Verbot des Ankerns in den natürlichen Schutzräumen, den sogenannten "trous à cyclone" im Cul-de-Sac du Marin
Interdiction de mouillage dans la baie des Flamands (Fort-de-France)
Ankerverbot in der Baie des Flamands (Fort-de-France)

Die Carénage-Area in Le Marin und das Meeresschutzgebiet von Sainte-Luce gehören ebenfalls zu den Bereichen, in denen das Ankern reglementiert oder sogar verboten ist, um empfindliche Ökosysteme zu schützen. In Le Marin ist das Ankern von Booten in den Gewässern nördlich der Linie von der Mündung der Schlucht Trou Manuel (Punkt A) bis zum Ende der östlichen Anlegestelle des Fischereihafens (Punkt B) verboten.

Réglementation du mouillage dans l'aire de carénage du Marin
Regelung des Ankerns in der Carénage-Area von Le Marin

In Sainte-Luce gilt ein absolutes Ankerverbot für Boote in der gesamten Meeresschutzzone, die sich vom Süden der Pointe Borgnèse bis zur Pointe Philippeaux erstreckt. Das Anlegen von Booten ist nur an den Bojen erlaubt, die am Rande dieser verbotenen Zone speziell gesetzt wurden.

Interdiction de mouillage de la zone marine protégée de Sainte-Luce
Ankerverbot des Meeresschutzgebiets von Sainte-Luce

In der Baie du Trésor schließlich ist das Ankern in der gesamten Bucht verboten, außer tagsüber im nördlichen Teil der Bucht des Strandes.

Interdiction de mouillage dans la Baie du Trésor
Ankerverbot in der Baie du Trésor

Buchten und Ankerplätze zum Entdecken

Trotz dieser Einschränkungen hält Martinique eine Vielzahl anderer geeigneter Ankerplätze bereit, die es Bootsfahrern ermöglichen, die Schönheit der Insel zu genießen.

  • Le Marin-Ost

Der Ankerplatz Marin-Est im Süden der Insel ist ein beliebter Anlaufpunkt für Segler. Geschützt vor Wind und Wellen ist dieser geräumige Platz perfekt für große Segelboote, vor allem während der Hochsaison. Der sandige Grund ermöglicht einen hervorragenden Halt des Ankers. Die Landschaft, die sich vor dem Ankerplatz ausbreitet, mit ihren grünen Bergen und dem türkisfarbenen Wasser, verleiht diesem ohnehin schon privilegierten Ort einen zusätzlichen Reiz.

Le Marin-Est © The Navigation Family
Der Marin-Ost © The Navigation Family
  • Sainte-Anne und Les Boucaniers

Die nahe beieinander liegenden Ankerplätze von Sainte-Anne und Les Boucaniers sind vor den Passatwinden geschützt und verfügen über sandige Böden. In Sainte-Anne erstreckt sich der Strand Pointe Marin über mehr als einen Kilometer und ist von üppiger tropischer Vegetation gesäumt, in der Kokospalmen und Traubenbäume eine idyllische Atmosphäre schaffen. Diese Oase der Ruhe mit ihrem kristallklaren Wasser ist ein beliebter Ort für Segler auf der Suche nach Ruhe und natürlicher Schönheit.

Les Boucaniers © The Navigation Family
Die Bukanier © The Navigation Family
  • Marigot du Diamant

Marigot du Diamant im Süden der Insel ist ein weiterer Ankerplatz, den man unbedingt ansteuern sollte. Er ist vor Wind und Wellen geschützt und bietet Schlammböden, die sich perfekt für einen sicheren Ankerplatz eignen. Dieser geräumige und ruhige Ankerplatz bietet einen spektakulären Blick auf den Morne Larcher, einen grünen Berg, der die Bucht dominiert. Segler können auch den Strand von Le Diamant erkunden oder eine Wanderung zum Gipfel des Morne Larcher unternehmen, um den atemberaubenden Ausblick auf die Bucht und die Südküste Martiniques zu genießen.

Marigot du Diamant © The Navigation Family
Marigot du Diamant © The Navigation Family
  • Petite Anse d'Arlets und Grande Anse d'Arlets

An der Petite Anse d'Arlet bilden die mit Algen übersäten Sandböden, obwohl sie nicht sehr windgeschützt sind, eine idyllische Kulisse zum Schwimmen. Das klare Wasser ist ein natürliches Aquarium, in dem man mit Meeresschildkröten und einer Vielzahl tropischer Fische schwimmen kann. Die Grande Anse d'Arlets hingegen zeichnet sich durch ihre langen weißen Sandstrände und ihre Artenvielfalt aus. Ein Team von vier Anlegeagenten gibt in diesem Gebiet Auskunft und leitet die Nutzer an.

Petite Anse d'Arlets © The Navigation Family
Petite Anse d'Arlets © The Navigation Family
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Grande Anse d'Arlets © The Navigation Family
  • Anse Noire

Die Anse Noire im Westen von Martinique ist ein unauffälliger Ankerplatz. Diese geschützte Bucht bietet einen abwechslungsreichen Meeresboden, der sich ideal zum Ankern eignet, und wird von dichter Vegetation überragt, die sanft zum kristallklaren Wasser hin abfällt. Der schwarze Sandstrand entlang der Anse Noire lädt zum Entspannen ein, während Taucher und Schnorchler eine reiche und vielfältige Meeresfauna entdecken können.

Anse Noire © The Navigation Family
Anse Noire © The Navigation Family
  • Anse Mitan

Obwohl der Ankerplatz keinen vollständigen Schutz vor Wind und Wellen bietet, zeichnet sich die Anse Mitan durch ihre idyllische Umgebung und ihre strategisch günstige Lage aus. Der Ort eignet sich perfekt für einen entspannten Tag, sei es zum Schwimmen, Schnorcheln, Paddeln oder einfach nur, um ein erfrischendes Bad zu genießen. Die Nähe zum Yachthafen Pointe du Bout trägt zu seiner Attraktivität bei, mit einfachem Zugang zu verschiedenen Annehmlichkeiten wie Restaurants, Geschäften und Aktivitäten. Trotz der vielen Besucher in der Hochsaison bleibt Anse Mitan ein Muss, das wegen seiner Schönheit und Gemütlichkeit anerkannt wird.

Anse Mitan © The Navigation Family
Anse Mitan © The Navigation Family
  • Rade de Saint-Pierre Nord

Im Nordwesten der Insel besticht die Rade de Saint-Pierre Nord durch ihr reiches natürliches und historisches Erbe. Obwohl der Ankerplatz wenig Schutz vor den Elementen bietet, sorgen seine sandigen Böden für einen guten Halt des Ankers. Von Ihrem Boot aus können Sie den majestätischen Vulkan Montagne Pelée bewundern, dessen Ausbruch 1902 mit der Zerstörung der Stadt Saint-Pierre in die Geschichte von Martinique einging.

Rade de Saint-Pierre Nord © The Navigation Family
Rade de Saint-Pierre Nord © The Navigation Family
  • Anse Couleuvre

Anse Couleuvre liegt im Norden der Insel und stellt eine wahre Oase der Ruhe dar, obwohl der Schutz vor dem Wind begrenzt ist. Das Ankern im Sandboden ermöglicht es, diesen paradiesischen Ort in vollen Zügen zu genießen. Der von tropischen Wäldern gesäumte Strand gewährt einen völligen Tapetenwechsel mit atemberaubenden Panoramen auf die grünen Berge der Küste. Für Naturliebhaber ist Anse Couleuvre auch der Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen. Ein Weg führt Sie zum Wasserfall des Couleuvre-Flusses, wo Sie einen beeindruckenden Wasserfall bestaunen und sich unter dem fließenden Wasser abkühlen können. Dieser wilde und unberührte Ort ist der ideale Zwischenstopp, um eine Kreuzfahrt auf Martinique stilvoll abzuschließen.

Anse couleuvre © The Navigation Family
Anse couleuvre © The Navigation Family

Ein Klima, das zum Segeln einlädt

Die Nordostpassate, regelmäßige und mäßige Winde zwischen 15 und 25 Knoten, sorgen das ganze Jahr über für ideale Segelbedingungen auf Martinique. Besonders konstant sind sie zwischen Dezember und April, während der Trockenzeit, und ermöglichen ein angenehmes Segeln, sowohl für Tagesausflüge als auch für längere Kreuzfahrten. Die feuchte Jahreszeit von Juni bis November bringt hingegen wechselhaftere Bedingungen mit sich. Die Passatwinde bleiben präsent, mischen sich aber mit wechselnden Brisen.

Die natürliche Ausrichtung der Insel in Verbindung mit einer Küste, die reich an Reliefs und Schutzräumen ist, ermöglicht das Segeln in alle Richtungen. Martinique bietet Segelmöglichkeiten für alle Niveaus, mit Küstenstrecken, die ideal zum Entspannen sind, und breiteren Überfahrten für erfahrene Segler.

Ein Tor zu den Grenadinen

Martinique ist ein beliebter Ausgangspunkt für Segeltörns zum paradiesischen Archipel der Grenadinen. Von der Marina Le Marin aus können Segler leicht die benachbarten Inseln wie St. Lucia, St. Vincent oder Bequia erreichen, die wegen ihrer unberührten Landschaften und geschützten Ankerplätze beliebt sind.

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