Nach einer Kollision beim Start des Ocean Race Europe wurde die IMOCA Holcim-PRB in den Kieler Hafen gebracht, wo sie einer gründlichen Inspektion unterzogen und wieder instand gesetzt wurde. Die Arbeiten, die in Abstimmung mit der Werft Knierim Yachtbau und dem technischen Team des Bootes durchgeführt wurden, konzentrierten sich auf Präzision und Sicherheit, beides unabdingbare Voraussetzungen für eine Rückkehr auf See unter optimalen Bedingungen.

Strukturinspektion und Schadensdiagnose
Vor jedem Eingriff wurden der Rumpf und die Anhängsel einer detaillierten Bewertung unterzogen. Die Strukturanalyse ermöglichte eine genaue Lokalisierung der durch den Aufprall geschwächten Bereiche, insbesondere an der Backbordseite des Rumpfes. Diese erste Diagnose bestimmt die Reihenfolge der Arbeiten und die Wahl der Materialien.

Ausschneiden und Ablegen des beschädigten Abschnitts
Die Reparatur begann mit einem sauberen Schnitt des betroffenen Bereichs, um alle gerissenen oder delaminierten Verbundstoffe zu entfernen. Dieser heikle Schritt erfordert geeignete Werkzeuge und eine ständige Kontrolle der Bootsgeometrie, um die Längssteifigkeit und die Symmetrie des Rumpfes zu erhalten.

Laminieren und Reparieren mit Kohlenstoff
Die Instandsetzung erfolgt durch aufeinanderfolgende Schichten aus mit Epoxidharz imprägnierten Kohlefasern, die unter Vakuum aufgebracht werden, um die Verdichtung und Haftung zu gewährleisten. Dieses Verfahren gewährleistet die Wiederherstellung der ursprünglichen mechanischen Eigenschaften, indem es den für IMOCA-Hochseesegler typischen Torsions- und Druckbelastungen standhält.

Rolle der Werft Knierim Yachtbau
Die in Kiel ansässige Werft Knierim Yachtbau verfügt über eine anerkannte Expertise im Bau und in der Reparatur von Rennseglern aus Verbundwerkstoffen. Die gemeinsame Arbeit mit dem technischen Team von Holcim-PRB ermöglicht es, handwerkliches Können und genaue Kenntnis des Bootes zu kombinieren und so die Qualität des Refits zu optimieren.

Ziel: Schnelle und sichere Rückkehr zur Navigation
Nach der Instandsetzung der Struktur sieht das Programm eine Reihe von zerstörungsfreien Ultraschall- und Thermografieuntersuchungen vor, gefolgt von Tests auf See, um die Leistung und die Zuverlässigkeit der Reparaturen zu bestätigen. Das Ziel ist es, wieder auf dem Wasser zu sein, ohne Kompromisse bei der Sicherheit der Crew einzugehen.