Arnaud ist ein Lehrer, wie wir ihn uns alle wünschen würden. Er unterrichtet am CFA Espace Lanfry in Saint-Étienne-du-Rouvray (76) im Fachbereich Bauwesen, der sich auf Zimmerei und Holzbau spezialisiert hat. Jedes Jahr müssen die Schüler der CAP- oder BP-Schulen die Herstellung eines "Meisterwerks" in die Wege leiten. Und jedes Jahr bietet Arnaud seinen Schülern Themen an, die aus ihrer Welt herausfallen. So sind in einem Jahr Mini-Wohnwagen entstanden oder in einem anderen Jahr Kajaks aus Strip-Planking. Diese vom Beruf abweichenden Projekte sollen die Schüler motivieren, gute Leistungen zu erbringen, indem sie auf ihr Wissen zurückgreifen.

Ein Plan, der wie ein Kaiser Boot aussieht
Für dieses Jahr 2021 bestand das Projekt darin, ein Motorboot zu bauen, ein Boot im Stil der Kaisers. Dafür ging unser Lehrer nach Russland, um einen Bauplan zu kaufen. Das Boot wird 5,05 m x 2 m groß sein und ein Fertiggewicht von 540 kg haben. Dieser Rumpf kann einen Außenborder mit bis zu 150 PS aufnehmen.

Eine Schale in CP
Der Bau wird in der Werkstatt des CFA stattfinden, wobei etwa 20 Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren daran arbeiten werden. Das Boot wird umgekehrt an den Spanten gebaut. Die Planken bestehen aus 9 mm Sperrholz, während das runde Deck aus zwei gekreuzten Schichten 4 mm Sperrholz gefertigt wird, die anschließend mit einem Furnier aus Padouk für die Dekoration belegt werden.




2,5 Monate Bauzeit
Der Bau des Rumpfes begann im März 2020 und wurde 2 1/2 Monate später abgeschlossen. Alle Feinarbeiten wurden anschließend von Arnaud während seines Urlaubs im August bei ihm zu Hause durchgeführt. In der Tat ist das Boot in diesem Stadium noch nicht fertig. Der Rumpf muss noch mit Gewebe und Epoxidharz laminiert werden und dann geht es an die Farb- und Lackschichten. Nicht weniger als zehn Schichten auf dem Deck!



Auch das Cockpit ist mit Schalensitzen und einer mit elegantem rotem Skai bezogenen Rückbank ausgestattet. Ein Edelstahlbeschlag vervollständigt diesen Boliden.

Für die Motorisierung verscherbelt ein Amateur, der sich für das Projekt begeistert, seinen Außenbordmotor. Es handelt sich um einen 90 PS starken Mercury aus dem Jahr 1983. Er passt perfekt zum Image des Motorbootfahrens in jenen Jahren.

Bereit zum Aussetzen
Heute ist das Boot fast bereit, in See zu stechen. Es bleibt noch der (sehr einfache) elektrische Teil, der den angehenden Elektrikern des CFA anvertraut wird. Die Metallarbeiter der Schule, die bereits die Hecktafel angefertigt und den Bootsnamen ausgeschnitten haben, haben sich auch bereit erklärt, einen Bugbeschlag aus Edelstahl anzufertigen. Nach der Zulassung (im Amateurbau) wird das Boot dann seine ersten Runden im Wasser drehen können.

Ein Budget von 6000 Euro
Aber bevor er segeln kann, muss Arnaud erst einmal seinen Bootsführerschein machen! Arnaud liebt zwar Boote, aber er ist kein Seemann. Dennoch sitzt er nun am Steuer eines hübschen Motorboots, das ihm rund 6000 Euro eingebracht hat. Dieser Lehrer hat nämlich die Materialien für den gesamten Bau finanziert. Wir alle wünschen uns einen Lehrer, der sich so sehr für seine Schüler einsetzt