Test / Grand 850 Golden Line: Ein Schiff, das kurz und hart dreht!

Die Grand 850 Golden Line mit über 40 Knoten © Nicolas Massines

Ein dritter Teil, der dem Seetest der Grand 850 Golden Line gewidmet ist. Motorisierung, Kurshaltung, Wellendurchfahrten, Ergonomie des Steuerstandes... Das Ergebnis ist überzeugend.

Wir sind vier Personen an Bord der Grand 850, die an diesem Testtag vor der kleinen Insel Lion de Mer vor dem Hafen von Santa Lucia im Departement Var segeln. Die 40 cm hohe Restwelle sorgt für einen leichten Wellengang, während der Wind mit 3 bis 5 Knoten sehr schwach ist. Wir zählen etwa 100 Liter Treibstoff, was einem Drittel des Tanks entspricht. Die 2 Honda BF 200 D XDU-Motoren verfügen über eine extra lange Welle und sind mit 3-Blatt-Propellern in 3 x 14 montiert.

Zuallererst ist die Ergonomie des Steuerstandes zu erwähnen. Füße und Nieren werden durch die verstellbaren Sitzflächen gut gestützt, und die Ablesung der Instrumente ist gut auf die Fahrt des Bootes ausgerichtet. Das Steuerrad ist feststehend.

Schubkraft schon bei niedrigen Drehzahlen

Die doppelte Motorisierung bietet den Vorteil, dass man wie ein Baggerlader mit den Steuerknüppeln spielen kann, mit diesem Plus an Manövrierfähigkeit, das bei Annäherungs- oder Hafenmanövern sehr geschätzt wird.

Stromkreisunterbrecher an Ort und Stelle, Crew-Check, los geht's mit einem stehenden Start!

Bei 1.200 Kilogramm Leergewicht haben die 400 PS keine Mühe, die Golden Line in knapp 3,5 Sekunden in den Gleitflug zu bringen, ohne dass der Horizont verschwindet. Es schiebt schon bei niedrigen Drehzahlen an, mit einer eher zurückhaltenden Lautstärke, die aber dennoch die Kraft überträgt.

Wenn man den Blick leicht abwendet, fällt ein Detail sofort ins Auge: Die Windschutzscheibe ist verformt, ein Parameter, den der Steuermann berücksichtigen muss. Das ist schade!

Die Runden steigen linear an, die 20 Knoten werden in weniger als 5 Sekunden überschritten. Wir nutzen dieses Zwischentempo, um die Reaktionsfähigkeit der Lenkung zu beurteilen, indem wir Kante an Kante fahren. Sie ist lebhaft und präzise.

Das Gefühl der Kontrolle ist unbestreitbar

Das Unterwasserschiff kann kaum etwas falsch machen und zeigt trotz ruckartiger Kursänderungen kaum Krängung und Gegenkrängung.

Das Gefühl der Kontrolle ist schon bei den ersten Propellerdrehungen nicht zu leugnen, selbst wenn das Boot auf kürzester Strecke gedreht wird. Das bedeutet für die Golden Line einen sehr geringen Drehwinkel. Es gibt kein Schleudern, es hat Grip. Nutzen wir das aus. Ruder voll durchziehen und Gas geben! Dasselbe Bild: Das Boot bleibt stabil, es überrascht den Steuermann nicht und die Crewmitglieder werden nicht (übermäßig) durchgeschüttelt.

43,3 Knoten bei 5.800 Umdrehungen pro Minute

Auch wenn der Seegang nicht sehr stark ist, kann man doch sehen, wie gut die 850 Golden Line durch die Wellen kommt und wie weit die Gischt vom Rumpf entfernt ist. Die Kästen vibrieren nicht und die Crew hat viele Möglichkeiten, sich festzuhalten. Also lassen wir uns nicht lumpen und nehmen das Gas zurück.

Die Reaktionsfähigkeit im mittleren Drehzahlbereich ist sofort gegeben, und der Schub ist ehrlich, bis die Höchstgeschwindigkeit von 43,3 Knoten bei 5800 U/min erreicht ist. Die Golden Line ist selbst bei voller Geschwindigkeit berechenbar und stabil.

Die Kombination aus Rumpf und Antrieb ist einer der Hauptanziehungspunkte dieser zweimotorigen Version, auch wenn das Boot, wie wir uns erinnern, auch als einmotoriges Boot erhältlich ist.

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