Test / Honda 4XC H19CC: Ein kleiner Open, der auch im Wind standhält

© Maxime Leriche

Unter einem lebhaften Frühlingshimmel übernahmen wir das Steuer der Honda 4XC H19CC auf dem Etang de Thau, der von einem starken Nordwestwind geprägt war. Ein idealer Tag, um die Seegängigkeit dieses 5,55 Meter langen Bootes zu testen, das mit dem Honda BF100, einem geschmeidigen und leisen Vierzylinder, ausgestattet ist. Die H19CC zeigte, dass sie mehr zu bieten hat als ein einfaches Einstiegsboot: Stabilität, Spritzigkeit und Komfort.

Tonische Bedingungen auf dem Teich

Schon beim Verlassen des Hafens von Marseillan war der Ton angegeben: 25 Knoten etablierte Geschwindigkeit, ein enger Plätscher von etwa 60 Zentimetern, der typisch für den Étang de Thau bei Westwind ist.


Das Gewässer ist zwar geschlossen, bietet aber eine interessante Konfiguration für diesen Test: genug Fetch, um schöne kurze Wellen zu bilden, aber ohne den langen Swell eines offenen Meeres. Dies ist ein anspruchsvolles Terrain für kompakte Rümpfe, in dem sich jede Unausgeglichenheit sofort bemerkbar macht.

Die H19CC hat ein Design, das sich bei der Ranieri-Werft bewährt hat: ein tiefes V-förmiges Unterwasserschiff, ein zentraler Steg, feine Wassereinlässe und ein leicht tulpenförmiger Bug. Am Steg wirkt der Rumpf vertrauenserweckend. Die gedrungene Silhouette und die großzügigen Freiborde lassen ein trockenes und kontrolliertes Segeln erwarten.

Ehrliches Abspringen und kontrolliertes Tragen

Der Honda BF100 wird seinem Ruf gerecht, ein linearer, diskreter und drehmomentstarker Block zu sein. Bei 14 Knoten kommt das Boot mühelos ins Gleiten, wobei der Step-Rumpf den Rumpf schnell anhebt. Der Trimm bleibt waagerecht und das Durchfahren von Wellengang erfolgt ohne übermäßiges Aufbäumen. Auch mit drei Personen an Bord bleibt der Schwerpunkt in der Mitte, was auf eine sorgfältige Gewichtsverteilung zurückzuführen ist.

Schon bei der ersten Beschleunigung überrascht die mechanische Lenkung mit ihrer Präzision und Leichtigkeit. Die H19CC reagiert auf Finger und Auge, ohne Instabilität der Pinne. Bei den Antritten behält das Boot seine Souveränität: Man spürt, dass das über Jahrzehnte verfeinerte Ranieri-Design dem Honda-Block angepasst zu sein scheint.

Ein überraschend gesundes Verhalten im Wellengang

Bei 20 Knoten pflügt die H19CC durch den Wellengang, ohne heftig zu stampfen. Die Wanten und der Step helfen, den Wasserfluss zu kanalisieren, und der Rumpf bleibt erstaunlich trocken. Aber Vorsicht, das ist immer noch ein 5,55 m langes Boot und wir befinden uns auf einem geschlossenen Gewässer. Der 100 PS starke Honda dreht mit 4.000 Umdrehungen und verbraucht im Schnitt etwa 16 Liter pro Stunde, was für diese Leistung sehr angemessen ist.

Bei Seitenwind bleibt die Seitenstabilität ausgezeichnet. Das Boot krängt kaum und liegt wieder auf Kurs, sobald man die Pinne loslässt. Das Cockpit bleibt trocken, auch wenn man in den stärksten Wellen hartnäckig bleibt.

Auf dem Vorwindkurs bleibt das Verhalten gesund. Das Unterwasserschiff schäumt gut auf und behält seine Balance, ohne zu überdrehen. Das Boot läuft gerade und flach, ohne dass man ständig die Trimmung anpassen muss.

Bei voller Fahrt zeigt das GPS 35 Knoten an, was angesichts des starken Windes und der rauen See ein sehr guter Wert ist. Der Verbrauch steigt dann auf 36 Liter pro Stunde, aber das Boot bleibt stabil, ohne zu vibrieren oder abzuheben.
Bei einer wirtschaftlichen Geschwindigkeit von 20 bis 25 Knoten ist die Effizienz mit einem Verhältnis von etwa 1,4 Meilen pro verbrauchtem Liter optimal.

Sofortiges Fahrvergnügen

Der gut gezeichnete Steuerstand trägt zum Steuervergnügen bei. Die aufrechte Position, leicht angelehnt an den Leaning-Post, ist natürlich und bequem. Die Sicht nach vorne bleibt auch bei rauer See ausgezeichnet. Das Lenkrad hat einen guten Durchmesser und bietet ein gutes Feedback. Die Honda-Gassteuerung ist leichtgängig und reagiert ohne Ruckeln.

Stabilität beim Anhalten und Verhalten beim Angeln

Der Test wird in einer statischen Konfiguration fortgesetzt, die eine Angelsituation simuliert. Das H19CC bleibt für seine Größe bemerkenswert stabil. Selbst wenn man sich auf einer Kante bewegt, sinkt das Boot kaum ein. Die umlaufenden Handläufe sorgen für einen guten Halt und der hohe Freibord für sichere Bewegungen.

Sie hat natürlich nicht das Aussehen und den Komfort einer 8-Meter-Einheit, aber in ihrer Klasse ist sie ein echter kleiner Seemann, verspielt und beruhigend zugleich.

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