Vendée Globe 2028: Paprec baut ohne Arkéa seinen IMOCA um Yoann Richomme

Yoann Richomme am Ruder

Paprec macht den Bau eines neuen IMOCA mit Foils für die Vendée Globe 2028 offiziell. Mit der Gründung des Team Paprec und der Bestätigung von Yoann Richomme als Skipper bekräftigt die Gruppe ihren Willen, die gesamte Hochseekampagne von der Planung bis zur Navigation zu kontrollieren. Eine ehrgeizige und technische Strategie, die auf der gesammelten Erfahrung und einer Architektur von Koch / Finot-Conq / GSea beruht.

Ein IMOCA aus 100 % Paprec für eine von Anfang bis Ende kontrollierte Kampagne

Mit der Ankündigung, das Team Paprec zu gründen und einen neuen IMOCA zu bauen, geht der Konzern einen Schritt weiter. Schluss mit den Co-Partnerschaften: Dieses Mal leitet Paprec das gesamte Projekt allein, von der sportlichen Strategie bis zum Stapellauf des Bootes, der für das erste Quartal 2027 geplant ist. Dieser für den Sponsor neuartige Schritt unterstreicht den Willen, aus der achtjährigen Zusammenarbeit mit Yoann Richomme Kapital zu schlagen und das Feedback aus den über 50.000 im Rennen zurückgelegten Meilen zu optimieren.

Corentin Horeau, vainqueur de la Solitaire du Figaro 2023
Corentin Horeau, Sieger der Solitaire du Figaro 2023

Ab 2026 wird der aktuelle IMOCA von Yoann Richomme unter die Farben von MACSF wechseln.

Dasselbe Boot, das bei der letzten Vendée Globe den zweiten Platz belegt hatte, wird dem Skipper Corentin Horeau anvertraut. Dieser wird seine Kampagne als Richommes Co-Skipper bei der Transat Café l'Or im Jahr 2025 beginnen, bevor er im darauffolgenden Jahr das Boot komplett übernehmen wird. "Die Vendée Globe zu segeln ist einer meiner großen Träume und ich freue mich sehr, dem Team Voile MACSF bei diesem Ziel beizutreten", erklärte der Segler. Eine Übergabe, die es dem zukünftigen MACSF-Skipper ermöglichen wird, seine Fähigkeiten schrittweise zu steigern und gleichzeitig das Potenzial des Bootes zu erhalten.

Architektonische Entscheidungen: Kontinuität und Bruch mit dem Tandem Koch / Finot-Conq / GSea

Der zukünftige IMOCA wird von Antoine Koch in Zusammenarbeit mit dem Büro Finot-Conq und den Schiffsbauexperten von GSea Design entworfen. Eine Kontinuität im Vergleich zum vorherigen Paprec-Arkéa, aber mit einem ausgeprägten Reengineering-Ansatz: Cockpit, Bordsysteme und Unterwasserschiff werden überarbeitet, um Leistung, Ergonomie und Zuverlässigkeit zu verbessern. In das Design fließen die Erkenntnisse aus Richommes letzter Weltumsegelung ein, die er auf dem zweiten Platz der Vendée Globe 2024-2025 abschloss.

Louis Dubois, responsable gréement de Paprec Arkéa
Louis Dubois, Rigg-Manager bei Paprec Arkéa

Multiplast in Vannes: Bretonische Konstruktion unter hoher Präzision

Die in Vannes ansässige Werft Multiplast wird den Bau des neuen IMOCA übernehmen. Die Werkzeugphase wird im August 2025 beginnen, gefolgt vom Beginn der Montage im November. Die Überbrückung ist für September 2026 geplant, und das Boot soll im ersten Quartal 2027 zu Wasser gelassen werden. Dieser sehr genaue Zeitplan zeugt von einer rigorosen Planung. Diese industrielle Entscheidung, die in der Bretagne verankert ist, stärkt auch die territoriale Dimension des Projekts.

Segeln mit einer Crew auf einem IMOCA: ein Labor in Lebensgröße

Vor der Vendée Globe werden Richomme und sein Team am Rolex Fastnet Race teilnehmen, das am 26. Juli gestartet wird, und am Ocean Race Europe ab dem 10. August 2025. Dieses Etappenrennen für Mannschaften wird quer durch Europa führen, von Kiel nach Boka Bay, über Portsmouth, Porto, Cartagena, Nizza und Genua. Ein ideales Format, um die Leistung des Bootes unter intensiven Bedingungen zu testen, ein Feldfeedback zu den technischen Entscheidungen durchzuführen und den Teamzusammenhalt zu stärken. Die Crew besteht aus erfahrenen Seglern, aber auch aus technischen Teammitgliedern, um ein globales Erfahrungsfeedback zu erhalten.

Paprec, vom Sponsor zum Bauherrn: eine starke Positionierung im Hochseerennsport

Paprec, ein historischer Akteur im Bereich des Segelsponsorings, setzt auf Langfristigkeit mit einer Strategie der vollständigen Kontrolle: internes Team, Eigenbau, langfristige Vision. Durch die Integration aller Kompetenzen unter dem Banner des Team Paprec verfolgt die Gruppe ein klares Ziel: die Vendée Globe 2028 zu gewinnen und gleichzeitig ihr technologisches und organisatorisches Know-how zur Geltung zu bringen.

Weitere Artikel zum Thema