Roadmap 2030: Was wird sich für Freizeitkapitäne wirklich ändern?

© Maxime Leriche

Auf der Grand Pavois 2025 haben die Regierung und die Wassersportbranche einen gemeinsamen Fahrplan veröffentlicht, der die großen Prioritäten bis zum Jahr 2030 aufzeigt. Ökologischer Übergang, Attraktivität der Berufe und Entwicklung der Wassersportarten: drei strukturierende Achsen, mit denen versucht werden soll, eine nachhaltigere und zugänglichere Freizeitschifffahrt zu schaffen. Wie werden sich diese Maßnahmen auf die Freizeitkapitäne auswirken?

Zahlen, die das Gewicht des Sektors bestätigen

Der Wassersport und die Freizeitgestaltung werden heute in Frankreich von fast 15 Millionen Menschen ausgeübt, davon sind 4 Millionen regelmäßige Freizeitkapitäne. Die Branche beschäftigt etwa 150.000 Menschen und stützt sich auf mehr als 5.500 Unternehmen, die in den Bereichen Bau, Vertrieb und Dienstleistungen tätig sind. Die Branche erwirtschaftet einen Umsatz von über 5 Milliarden Euro und exportiert 80 % ihrer Produktion. Frankreich behauptet sich somit als zweitgrößter Sportboothersteller der Welt und größter in Europa, wobei es dank der Bénéteau-Jeanneau-Gruppe bei der Herstellung von Segelbooten weltweit führend ist.

Im Jahr 2022 waren über eine Million Sportboote registriert, darunter vor allem kleine Motorboote: 56 % sind weniger als 5 m lang. Die beiden wichtigsten Regionen für die Registrierung sind die Bretagne (25 %) und die Region Süd (24 %). Die Branche stützt sich außerdem auf ein dichtes Netz: 473 Seehäfen mit 252.000 Liegeplätzen, 556 Flussbasen und fast 1.000 Wassersportbasen an Land und in Übersee. Jedes Jahr werden etwa 100.000 Sportbootführerscheine ausgestellt, was die Attraktivität und Vitalität der Branche bestätigt.

Drei strategische Schwerpunkte

Die Roadmap ist in drei Hauptbereiche gegliedert:

  • Energie- und Umwelttransformation : Sie zielt darauf ab, die Dekarbonisierung der Flotte und der Infrastruktur zu beschleunigen. Dies geschieht durch die Entwicklung von Elektro- oder Hybridantrieben, die Verwendung alternativer Kraftstoffe, die Zertifizierung "sauberer Häfen" und den Ausbau der Abwrackindustrie für Altschiffe.
  • Attraktivität und Sicherheit zu den Prioritäten gehören die Modernisierung des Sportbootführerscheins, die Vereinheitlichung des Status von Schiffen, eine bessere Regulierung von Charterplattformen, aber auch die Entwicklung der Meereserziehung und der Berufsausbildung. Ziel ist es, neue Generationen von Seeleuten anzuziehen und gleichzeitig die Praktiken sicherer zu machen.
  • Territorien und Praktiken : Der Fahrplan will die Rolle der Wassersportstützpunkte und Häfen als Akteure der lokalen Wirtschaft stärken, das nautische Tourismusangebot ausbauen und Umweltschutzzonen und Freizeitaktivitäten besser miteinander vereinbaren. Eine nationale Beobachtungsstelle für den Wassersport soll eingerichtet werden, um die Entwicklung der Nutzung zu verfolgen und den Bedarf vorauszusehen.

Dreizehn vorrangige Maßnahmen ab 2025

Von den rund 30 Maßnahmen wurden 13 als vorrangig eingestuft und müssen schnell umgesetzt werden. Dazu gehören: Unterstützung der Hersteller bei der Analyse des Lebenszyklus von Booten, Aufbau eines Vertriebsnetzes für alternative Kraftstoffe, Modernisierung des Bootsführerscheins, Einrichtung einer Beobachtungsstelle für den Wassersport oder Unterstützung der Dynamik der Branche in Ultramarin durch eine angepasste Besteuerung.

Ein gemeinsamer Kurs bis 2030

Diese Roadmap ist eine operative Umsetzung der nationalen Strategie für Meer und Küste 2024-2030. Sie gibt dem Staat, den Gebietskörperschaften und den Fachleuten des Wassersports einen gemeinsamen Kurs vor, um die weltweite Führungsposition Frankreichs im Bereich der Freizeitschifffahrt zu erhalten und sich gleichzeitig an die ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen.

Was die Roadmap für Freizeitkapitäne ändert

Jachthäfen werden nach und nach als "saubere Häfen" zertifiziert und so ausgestattet, dass sie Elektro- oder Hybridboote aufnehmen können. Das bedeutet mehr Ladestationen und eine bessere Abfall- und Abwasserentsorgung. Auch die ZMEL (Zones de mouillage et d'équipements légers) werden sich weiterentwickeln, um die Auswirkungen auf den Meeresboden zu begrenzen und Alternativen zu forensischen Ankerplätzen zu bieten.

Der Bootsführerschein wird weiterentwickelt, um neue Aspekte der Sicherheit und des Umweltschutzes einzubeziehen. Die Bewerber müssen sich in umweltbewusstem Verhalten und Risikovermeidung schulen lassen, da die Nutzung der Meere zunimmt.

Der Fahrplan sieht vor, dass in den Jachthäfen ein Netz von Vertriebsstellen für decarbonisierte Kraftstoffe (wie HVO, hydriertes Pflanzenöl) eingerichtet wird. Boote mit Verbrennungsmotoren sollen parallel zur Entwicklung des Elektroantriebs schrittweise auf diese Lösungen umgestellt werden.

Wassersportbasen sollen erfasst und besser unterstützt werden, mit dem Ziel, zu Schlüsselakteuren der lokalen nachhaltigen Entwicklung zu werden. Die Gemeinden werden ermutigt, sich auf diese Strukturen zu stützen, um umweltfreundliche und sichere Praktiken zu fördern.

Die Vorschriften für Ankerplätze werden klarer und für Freizeitkapitäne besser verständlich gemacht (Schilder, Apps wie Donia oder Nav&Co). Ziel ist es, Posidonia-Seegraswiesen und andere Meereslebensräume zu schützen und gleichzeitig die Möglichkeit zu erhalten, in unempfindlichen Gebieten zu navigieren.

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