Tanguy Le Turquais: "Ich mache ein paar Stunden Pause, bevor ich zu einem 2. Transat aufbreche"

Nachdem der Beginn der Transat Jacques Vabre von einem schweren Schaden geprägt war, sollten Tanguy Le Turquais und Felix de Navacelle an Bord des IMOCA Lazare bald die Ziellinie überqueren, nur wenige Stunden bevor diese geschlossen wird. Wir sprachen mit Lazares Teammanagerin Paula Soler Garcia über diese Ankunft und die angekündigte Fortsetzung mit der Rückkehr zur Basis.

Erinnere uns noch einmal daran, wie der Start der Jacques Vabre für die IMOCA Lazare verlief?

24 Stunden nach dem Start teilten uns Tanguy und Felix mit, dass sie etwas getippt hatten. Es drang viel Wasser in das Boot ein. Nach einer Inspektion entdeckte die Crew ein Loch an der Steuerbordseite, das so groß war, dass der Tag hindurch fiel.

Nicht ohne Schwierigkeiten wurde das Boot nach Lorient zurückgebracht. Wir begannen ein neues Rennen, um das Boot wieder in Stand zu setzen, da es zwei Transatlantik-Törns absolvieren sollte. Nach zahlreichen Gesprächen mit den Architekten und dem Team für Verbundwerkstoffe wurde bestätigt, dass es möglich war, das Boot aus dem Wasser zu heben. Wenn die Struktur beschädigt worden wäre, hätte das Boot beim Kranen in zwei Teile zerfallen können.

Ohne das Boot zu entsegeln oder zu entmasten, denn das hätte uns einen weiteren Tag gekostet, hat das Team in Tag- und Nachtarbeit fast fünf Meter Planken neu gemacht.

Vier Tage nach dem Beginn des technischen Zwischenstopps hat das Duo wieder Kurs auf Martinique genommen! Der Rest der Jacques Vabre verlief recht gut, mit einigen technischen Problemen, die aber bei einem solchen Rennen nichts Ungewöhnliches sind.

Wann werden Tanguy und Felix die Ziellinie durchschneiden?

Ihre ETA ist für den 1 er dezember 2023 in den frühen Morgenstunden. Wohlwissend, dass die Strecke laut den Rennanweisungen am selben Tag um 13 Uhr schließt... Man darf also auf dem Weg nicht trödeln. Die Crew von Lazare stößt im Moment auf einen Hochdruckrücken mit sehr wenig Wind.

Wie wird Tanguy bei der Transat "Zurück zur Basis", die am 30. November startet, weitermachen?

Tanguy will so schnell wie möglich wieder ins Rennen gehen. Auch wenn die Startlinie für "Zurück zur Basis" noch sechs Tage offen ist, ist die Idee, mit der gesamten IMOCA-Flotte zu segeln. Wenn also aus technischer und sicherheitstechnischer Sicht alles OK ist, wird Tanguy nur wenige Stunden nach seiner Ankunft wieder als Einzelkämpfer starten.

Wie organisiert man einen so kurzen Zwischenstopp nach einer so anstrengenden Jacques Vabre?

Wir haben regelmäßig technische Punkte mit der Besatzung abgehalten, um so gut wie möglich zu bestimmen, welche Eingriffe vorgenommen werden müssen, wenn das Schiff in Martinique am Kai liegt. Die Vorräte sind ebenfalls bereit, an Bord genommen zu werden.

Was ist mit Tanguy? Was wird er in den wenigen Stunden seines Zwischenstopps tun, bevor er seine 2 e Transat?

Er soll sich ein wenig ausruhen und einen Fisch essen! Das ist seine einzige Bitte. Es stimmt, dass das Timing hyperkurz ist. Es ist schon nicht einfach, die Jacques Vabre als Letzter zu beenden, vor allem in der Flaute. Die Nerven und die Psyche werden auf eine harte Probe gestellt. Aber Tanguy zeigt uns, dass er einen stählernen Verstand hat, der von der sozialen Sache, die Lazarus vertritt, angetrieben wird. Menschen darzustellen, die auf der Straße gelebt haben, verzehnfacht seine Kräfte und treibt ihn an, über sich hinauszuwachsen.

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