Wauquiez 55, ein Mittelcockpit-Segelboot für Fernreisen mit allem Komfort

Die Wauquiez 55 präsentiert sich als eine Revolution für diese französische Werft. Schluss mit dem Pilot Saloon, Platz für eine neue, völlig neu gestaltete Modellreihe. Als Segelboot mit Mittelcockpit hat die Wauquiez 55 zahlreiche Trümpfe in der Hand, um ihre Seglerklientel zu begeistern.

Die Werft Wauquiez kündigt die Veröffentlichung eines neuen Einrumpfbootes an: die Wauquiez 55. Die Werft, die seit 1965 besteht und Segelboote produziert hat, die ihre Epoche geprägt haben, wie die Centurion-Reihe, ändert mit dieser 55 ihren Kurs völlig. Vorbei ist es mit der Pilot Saloon-Reihe, PS 40 bis 60 Fuß, stattdessen kommt ein Segelboot mit Mittelcockpit auf den Markt.

Eine originelle Zeichnung

Für die Wauqiez 55 begann die Werft mit einem weißen Blatt Papier, um ihren Plan zu verwirklichen. Sie stützte sich auf das Architekturbüro Marc Lombard für den Entwurf des Rumpfes, auf Stéphane Roseo für die Einrichtung und auf interne Kompetenzen mit Pierrick Cruzol für die technische Definition.

Ein Deckshaus über die gesamte Breite

Obwohl das Ausgangsblatt weiß war, stützten sich die architektonischen Entscheidungen auf relevante bestehende Lösungen. Nur die Silhouette scheint wirklich innovativ zu sein. Es wurde nämlich beschlossen, ein Deckshaus zu bauen, das bis zur Bordwand reicht. Das bedeutet einen erheblichen Volumengewinn unter Deck. Um die Silhouette zu verfeinern, ist die Oberseite der Bordwand leicht geneigt, um die Decksfläche zu verringern. Diese Entscheidung ist zweifellos sehr interessant für das Wohnraumvolumen, wird aber schwieriger zu verteidigen sein, wenn die Besatzung gebeten werden muss, von einem Ponton aus an Land zu gehen, da sich das Deck sehr hoch über dem Wasser befindet.

Um diese Silhouette zu verfeinern, hat sich die Werft dafür entschieden, die Rumpffenster in ein schwarzes Netz zu integrieren, das über die gesamte Länge der Bordwand verläuft und sich am Bug zusammenzieht. Die Kurven sind harmonisch und schaffen eine für das Auge angenehme Linie.

Kleines Cockpit und steife Kappe

Das Deckshaus wird von einer steifen Kappe dominiert. Diese schützt das zentrale Cockpit und vor allem den Steuerstand vor diesem. Diese Anordnung erinnert an die Amel, die genau so aufgebaut ist und ein sehr kleines Cockpit mit einer Sonnenliege über der Achterkabine auf der Rückseite hat. Der Zugang zum Cockpit durch die Mitte des Bootes und das Schiebedach des Deckhauses erinnern ebenfalls an die Amel.

Ein Achterdeck einer großen Jacht

Das Achterdeck ist innovativ mit einer Glasfläche, die Licht und Sicht in die große Achterkabine bringt. Diese Art von Lösung ist man eher von viel größeren Einheiten gewohnt. Bemerkenswert ist der Niedergang auf der Backbordseite, der einen direkten Zugang zur Eignerkabine ermöglicht.

Fester oder hochklappbarer Kiel

Die Wauquiez 55 ist standardmäßig mit einem Festkiel und einem Tiefgang von 2,40 m oder einem Hubkiel erhältlich, der mit einem Tiefgang von 1,60 bis 4,20 m leistungsfähiger sein dürfte. Der Festkiel ist mit 4,95 t auch schwerer, während der Hubkiel 3,84 t auf die Waage bringt. Das Gesamtgewicht der Yacht wird mit 20 Tonnen angegeben, mit 164 bis 169 m2 Segeltuch am Wind, je nachdem, ob man sich für einen Aluminium- oder Karbonmast entschieden hat.

2 Motoren, aber keine Gruppe

Bei der Motorisierung entschied sich Wauquiez für den Einbau von zwei Motoren in den Laderaum. Diese Lösung wurde bereits bei der Feeling 52 gewählt, die 2008 auf den Markt kam, einem Segelboot, das nicht gerade mit Verkaufszahlen glänzte. Hier sind die Motoren 2 x 50 PS oder optional 2 x 75 PS. Die Motoren sind mit Saildrives ausgestattet, die von Kielen geschützt werden. Die Anordnung der Motoren, die 1,20 m auseinander liegen, erleichtert das Manövrieren, ähnlich wie bei einem Katamaran. Dank der beiden Motoren mit großen Generatoren, die 8 kW pro Motor bei 48 V erzeugen, benötigt die Wauquiez 55 keinen Generator, um alle Annehmlichkeiten wie die Klimaanlage oder die Wasserentsalzungsanlage zu betreiben. Die Motoren sind in einem Maschinenraum unterhalb des Cockpits installiert, der für den Komfort der Besatzung perfekt isoliert ist.

Sicherheit geht vor

Die Wauquiez 55 wurde für lange Segeltörns konzipiert und verfügt über zwei wasserdichte Bereiche: einen im Heck, der die Ruder vom Rest des Bootes isoliert, und eine Crash-Box im Bug. Ein gutes Argument für die Sicherheit auf See.

Annehmlichkeiten für ein Paar

Die Einrichtung ist für ein Paar gedacht, das Freunde an Bord einladen kann. So findet man eine riesige, 4,80 m breite Achterkabine und eine sehr schöne Vorderkabine. Eine Kinderkabine mit zwei Etagenbetten vervollständigt die Schlafplätze. Bemerkenswert ist die Version "Langstreckenreisen" die die Fläche der Achterkabine ein wenig verkleinert und den Platz für einen Abstellraum oder eine Werkstatt nutzt. Alles ist auf den Komfort der Crew ausgerichtet, wie die sehr große Arbeitsfläche in der Küche, die 1,50 m lang ist.

Im September 2024 zu entdecken

Der erste Rumpf der Wauqiez 55, die zu einem Preis zwischen 1,6 und 2,1 Mio. ? ohne Steuern erhältlich ist, wurde bereits aus der Form gepresst. Die neue Segelyacht soll im September 2024 auf der Bootsmesse in Cannes ausgestellt werden.

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